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Jugendsünden vom TimeMAX Chef

Gerd Cordes auf der Flucht vor der Polizei:

Von schnellen Motorrädern,
unglaublichen Verfolgungsjagden und schönen Mädchen.

Eigentlich wollten wir nur eine kurze Geschichte über die Entstehung des TimeMAX-Designs schreiben.
Aber dann hat unser Chef beim Aufräumen auf dem Dachboden eine uralte Zeitung mit einem ganz besonderen Artikel wiedergefunden. In dem Artikel aus der Lokalzeitung ging es um ihn selbst. Ein Bericht über eine schon fast vergessene Jugendsünde. „Verfolgungsjagd endete im Wald“ heißt die Überschrift. Au weia! Was für ein Ärger! Damals, so kurz vor Weihnachten 1982…
Aus der kurzen Geschichte wurde jetzt eine deutlich längere. Eine Zeitreise in die achtziger Jahre. Suchen Sie sich einen bequemen Stuhl und machen Sie sich eine Flasche Wein auf. Für´s Lesen brauchen Sie Zeit!

Danke an die Hamburger Polizei – Den Streifenwagen für´s Foto hat Gerd Cordes nur bekommen, weil er versprochen hat, nie wieder Blödsinn zu machen!

„Ist das hier nicht eigentlich eine Werkstatt für Autos?

Was macht die tolle Triumph denn hier? Repariert ihr jetzt auch Motorräder…?“

Nein, nicht wirklich, und ein Rostproblem hat das Motorrad natürlich auch nicht!
Aber wer uns kennt, der ahnt jetzt natürlich, dass die Maschine nicht einfach nur so bei TimeMAX rumsteht.
Es ist ein limitiertes „Steve McQueen“-Sondermodell der Triumph Bonneville, Baujahr 2012. Ein offizieller Nachbau der legendären Triumph TR 5 aus den 60er Jahren.

Die Triumph Bonneville „Steve McQueen“ von TimeMAX Chef Gerd Cordes.

So viel verraten wir jetzt schon mal vorab: Ohne die Triumph würde das Design von TimeMAX heute wahrscheinlich anders aussehen. Die alte Triumph TR 5 hat vor langer Zeit bei unserem Chef Gerd Cordes die Begeisterung für die Filme von Steve McQueen ausgelöst.
Ohne dieses Motorrad und die später folgenden McQueen-Filme aus den 60er und 70er Jahren hätte TimeMAX heute nicht das markante Zwei-Streifen-Design in schwarz-orange wie Sie es kennen.

TimeMAX Mitarbeiterin Jessica Oehmichen mit dem Fotoband „Steve McQueen-The actor and his films“. Dieses Buch lohnt sich!

Lesen Sie jetzt besser mal die ganze Geschichte

Sie beginnt Anfang der achtziger Jahre. TimeMAX Gründer Gerd Cordes war gerade mal 16 Jahre alt. Er war Mechaniker-Lehrling und im ersten Ausbildungsjahr. Seine Zukunft hatte er noch nicht wirklich geplant. Ursprünglich wollte er ja mal Fotograf werden. Den ganzen Tag schöne Frauen fotografieren und so.
Jetzt war er aber erst einmal Mechaniker-Lehrling und hatte Schwielen an den Händen. Verdammt viele sogar. Eine komische Welt war das damals.

Die Kreidler im Garten der Eltern. Sie hatte kleines Moped-Kennzeichen. Mehr als 40 km/h waren offiziell nicht erlaubt. Schon bevor der Moped-Führerschein bestanden war, wurde beschlossen, die Kreidler grundlegend zu modifizieren. Der Plan: Leistungssteigerung und Umlackieren in blau.

Obwohl eigentlich ja Mechaniker-Lehrling, glaubte er mit 16 zu wissen, dass „Autos irgendwie „doof sind“. Sie waren „langweilig“ und vor allem irgendwie „uncool“. Sein Herz schlug für Motorräder. Voller Bewunderung hatte er immer wieder gesehen, wie die Jungs aus seinem Dorf direkt vor den Diskotheken vorfuhren. Sie parkten ihre schweren Kawasaki Z 900 gleich neben dem Eingang. Die Blicke der hübschesten Mädchen waren ihnen sicher. Die Jungs mit den Motorrädern waren definitiv die coolsten! Da konnte keiner mithalten: Wer schaut schon zu, wenn man hinten auf dem dunklen Hof einen langweiligen Kleinwagen einparkt?

Schon mit 16 war Gerd Cordes sehr gründlich. Vor der Lackierung wurden alle Anbauteile demontiert. Als er im Herbst 1980 dann den Führerschein bekam, war die Kreidler fertig. Beim Motor wurden erst einmal nur kleinere Tuning-Arbeiten durchgeführt. Durch größere Vergaserdüsen und einen anderen Luftfilter kam das Moped mühelos auf knapp 70 km/h.

Ein Samstagabend, Anfang der 80er Jahre: Mittlerweile knapp 17 Jahre alt, hätte Gerd Cordes am Wochenende natürlich lieber etwas ganz anderes gemacht. Aber er durfte nicht. Der Junge sollte „keinen Unsinn“ machen und am Wochenende besser zuhause bleiben. Für die Strenge der Eltern gab es einen berechtigten Grund. Der Junge hatte sich gerade zum zweiten Mal mit seinem frisierten Moped, einer Kreidler, von der Dorf-Polizei erwischen lassen. Dieses Mal, dass wusste er, würde es wohl so richtig Ärger geben. Ihm schwante Böses!

Winter 1982: Ein Presse-Artikel aus der „Syker Kreiszeitung“. Hätte der damals knapp 17-jährige Gerd Cordes damals nicht so einen guten Anwalt an seiner Seite gehabt, wäre diese Geschichte wohl böse aus gegangen.

Vielen Dank noch mal an Rechtsanwalt Roland Schulz aus Bassum bei Bremen. Die Kanzlei „Seyer, Schulz und Stegemann“ gibt es in Bassum übrigens immer noch. Vielen Dank auch an den verständnisvollen Richter vom Amtsgericht Syke. Er hätte auch anders entscheiden können!

Weiter mit der Kreidler von Gerd Cordes. Offiziell war es ein sogenanntes „Moped“. 40 km/h Spitze waren also erlaubt- mehr nicht! Besonders im Berufsverkehr war man mit einem so langsamen Moped ein echtes Verkehrshindernis. Für das „Mitschwimmen“ im fließenden Verkehr fehlten knapp 20 km/h. Geradezu lebensgefährlich wurde es morgens und abends im Berufsverkehr. Drängelnde Autos und wütende LKW Fahrer, die nicht überholen konnten gehörten zum Standardprogramm. Das Dorf in dem er wohnte, liegt südlich von Bremen. Die Klöckner Werke, das riesige Stahlwerk mit damals knapp 6000 Mitarbeitern, wo er seine Ausbildung zum Industriemechaniker machte, liegt nördlich von Bremen an der Weser. Jeden Tag, wenn er morgens um halb sechs bei der Arbeit ankam, war er froh, dass er den Spießrutenlauf ohne Unfall überstanden hatte.

Die fahrfertige Kreidler nach Abschluss der Umbauarbeiten. Der biedere runde Scheinwerfer wurde durch den modernen rechteckigen ersetzt. Auch der Tank wurde gegen einen neueren ohne Kniepolster ausgetauscht. Der Motor hatte jetzt rund 6 PS. Die Kreidler erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von rund 90 km/h. Man achte auf die schmutzigen Reifen. Wegen der vielen Polizeikontrollen konnte Gerd Cordes einige Dörfer in der Umgebung nur noch über Feldwege erreichen.

Eine Leistungssteigerung um die Endgeschwindigkeit zu erhöhen, war damals aus diesen Gründen keine Ausnahme, sondern eher die Regel! Den Polizeibeamten in der ländlichen Gegend südlich von Bremen war die Problematik mit den 40 km/h egal. Sie machten nur ihren Job. Auf dem Land, wo es damals fast keine Kriminalität gab, wurde die Jagd auf Mopeds so zu einer täglichen und wahrscheinlich fast schon sportlichen Aufgabe für die Beamten. Besonders abgesehen hatten sie es auf Mofas der Marken Puch und Zündapp. Auch die sogenannten „Kleinkrafträder“ von Herkules und Kreidler wurden prinzipiell immer angehalten. Jeder, der mit mehr als 45 km/h erwischt wurde, bekam eine Anzeige.

Der 16-jährige Gerd Cordes fuhr aus Überzeugung eine Kreidler RMC, Baujahr 1976. Kaum ein anderes Modell bot damals so viel Tuning-Potential.

Auf Youtube finden sich unzählige kurze Filme zum Thema. Einfach „Kreidler“ oder „Kreidler Drehzahl“ in die Suchmaske eingeben. Garantiertes Gänsehautfeeling für alle, die in den achtziger Jahren auf dem Land sozialisiert wurden. Drehzahlorgien und großartiger Zweitakt-Sound! Wo kommt denn jetzt grad der Geruch von dem verbrannten Zweitaktöl bloß her?

Hier ein besonders schönes Beispiel. Ein TV-Betrag aus dem Magazin „Automobil“ vom Fernsehsender VOX.
Ein Vorzeige-Beispiel wie man es auch ohne Ärger mit der Polizei hinbekommt: Erst zum TÜV und dann auf die Straße. Die Geschichte eines 19-jährigen von der Mosel, der mit seinem selbst getunten Kreidler Moped jeden Tag über die Autobahn zur Arbeit fährt. Die kleine Maschine war ursprünglich sogar ein Mofa, also ein Fahrrad mit Hilfsmotor. Er hat den 6,25 PS Motor aus der Kreidler RMC eingebaut. Die Kreidler fährt rund 100 km/h und ist absolut verkehrssicher. Sogar der TÜV hat seinen Segen gegeben. Der rund vier Minuten lange Film macht echt Spaß!

Zurück zum ersten denkwürdigen Auftrittvon Gerd Cordes in der Presse.

Im Nachbardorf Harpstedt war der junge Mann verabredet. Sie hieß Gisela, war einige Jahre älter als er und unglaublich schön. Viel zu hübsch und viel zu erfahren für den damals noch unbedarften Lehrling. Er hatte sie ein paar Mal in einer Diskothek gesehen, dann all seinen Mut zusammen genommen und sie angesprochen. Immerhin waren die beiden jetzt „auf einen Tee verabredet“. Gerd Cordes erinnert sich noch ganz genau an sein Outfit von damals: Viel zu lange Haare, Latzhose und um den Hals, (damit es auf der schnellen Kreidler nicht so zieht), ein friedensbewegtes „Palästinenser-Tuch“.

Erster Teil des Dramas: Das Duell im Wald

Um auf jeden Fall pünktlich anzukommen und vor dem Date nicht wieder einmal von einer Streife aus dem Verkehr gefischt zu werden, hatte Gerd Cordes einen Umweg durch den Wald gewählt. Gerade als er zwischen zwei Waldstücken eine Landstraße überqueren wollte, sah er in einigen hundert Metern entfernt einen Streifenwagen.

„So ein Mist! Jetzt bloß kein Ärger, nichts wie weg!“ dachte er, drehte um und raste mit Höchstdrehzahl zurück in den Wald.

Zugegeben: So ganz korrekt war sein Verhalten damals wohl nicht. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, einfach anzuhalten. Aus damaliger Sicht, also durch den Rückspiegel seiner Kreidler gesehen, ging es aber einfach nicht anders: Gerd Cordes musste einfach Gas geben und abhauen! Ohne Übertreibung: Was dann passierte war filmreif. Die Protagonisten in dem Actionfilm: Ein 16-jähriger Bengel, der furchtbare Angst hat, dass man ihm sein geliebtes Moped wegnimmt und ein Dorf-Polizist, der unglaublich wütend wird und dann die Fassung verliert. Gerd Cordes kann sich sogar noch an den Namen des Beamten erinnern. Nennen wir ihn einfach Polizeimeister H. Mittlerweile ist er wahrscheinlich längst in Rente. „Sorry für den Ärger damals, es war nicht persönlich gemeint!“

Das Duell mit dem Polizeimeister hinter dem Steuer des VW Passat dauerte fast 30 Minuten. Mehrfach drängten sich der Mopedfahrer und der Streifenwagen gegenseitig von der Straße ab. Trotz hoher Geschwindigkeit fehlten oft nur wenige Zentimeter und es hätte fürchterlich gekracht. Dachten die Beamten vielleicht, dass vor ihnen ein Drogenkurier auf der Flucht ist? Das Duell endete dramatisch. Der Streifenwagen von Polizeimeister H. und die Kreidler waren arg ramponiert. Bei den Versuchen, auf den engen Waldwegen zu überholen, war der VW Passat mehrfach vom Weg abgekommen. Gerd Cordes hatte ihn nicht überholen lassen und Polizeimeister H. hatte dann bei den Versuchen links oder rechts doch noch vorbei zu kommen, immer wieder einfach zu viel Gas gegeben. Ein verdammt schnelles Duell auf dem Waldweg. Beide gaben alles: Vollgas! Sowohl der Kreidlerfahrer, als auch die Beamten kannten so etwas nur aus dem Kino. Da half auch die über Funk herbei gerufene Verstärkung nicht weiter. Der zweite Wagen konnte auf den engen Schotterwegen im Wald nichts ausrichten. Er fuhr einfach hinterher.

Nach einer halben Stunde Nervenkrieg lag dann Gerd Cordes doch durchgeschwitzt und mit plattgedrückter Nase auf der heißen Motorhaube. Das Palästinensertuch war längst weggeflogen. Im Hintergrund heulte die Kreidler mit ohrenbetäubendem Lärm. Eingeklemmt im dichten Gestrüpp. Im 19er Dellorto-Vergaser hatte sich wohl die Schwimmernadel verhakt. Bei Vollgas echt blöd. Und dann kam da diese Kurve… .
Was für ein Mist!

Zweiter Teil des Dramas: Einsicht im Gerichtssaal

Doch die Geschichte war immer noch nicht vorbei. Mittlerweile war es Winter, ein paar Wochen vor Weihnachten. Ein großer kalter Flur im Amtsgericht Syke bei Bremen. Auf den nackten ausgekühlten Holzbänken direkt gegenüber der Tür zum Gerichtssaal saßen Gerd Cordes und seine Mutter. Kurz vor Beginn der Verhandlung kamen die beiden Beamten aus dem ersten Streifenwagen. Polizeimeister H. und sein Co-Pilot. Sie waren als Zeugen geladen worden. Nachdem Jacken und Polizeimützen an der Garderobe verstaut waren, saßen die beiden Beamten im Flur dann direkt gegenüber. Die Stimmung war eisig und gereizt. Gerd Cordes merkte, dass der Polizeimeister ihm die Sache mit dem verbeulten Streifenwagen wohl übel genommen hatte. Vielleicht hatte er auch Ärger mit seinem Vorgesetzten bekommen, weil die Jagd auf den jugendlichen Mopedfahrer so lange gedauert hatte.

1982, kurz vor Weihnachten. Syke bei Bremen. Im Amtsgericht endete die Verfolgungsjagd.

Dann wurden sie rein gerufen. Seine schwer gestresste Mutter blieb erst einmal draußen sitzen. Im Gerichtssaal machte der Anwalt einen echt guten Job. Er sprach von den unverhältnismäßigen Versuchen, das Moped bei hoher Geschwindigkeit abzudrängen und vom Stress bei allen Beteiligten. Nach 20 Minuten waren Roland Schulz und der Richter schon fast auf der Zielgeraden. Vielleicht 30 Stunden gemeinnützige Arbeit im Museum der Kreisstadt? Gleich zwei Mal hatte Gerd Cordes glaubhaft versichert, dass er wegen der Verfolgungsjagd und wegen der Versuche, ihn von der Straße abzudrängen, so schwer in Panik geraten war, dass klare Gedanken unmöglich waren. Die Reue des Angeklagten war nicht gespielt. Nie wieder würde er so etwas tun!

Das Amtsgericht in Syke. Hier ging das Drama zu Ende.

Mit dem angepeilten Strafmaß konnten beide Seiten gut leben. Gerade als sich Gerd Cordes noch einmal persönlich bei Polizeimeister H. wegen der Beulen an seinem Passat entschuldigen wollte, platzte es aus dem Beamten raus: „Das geht so nicht!“ Der Polizist war persönlich gekränkt. Spontan ergriff er noch einmal das Wort. Was genau gesagt wurde, konnte Gerd Cordes nicht verstehen. Der Richter schickte den Jungen raus. Er sollte sich draußen zu seiner Mutter auf die Bank setzen. Beim Rausgehen bekam er noch einige Wortfetzen mit: „…niemals sollte man diesen Bengel mit einem Auto auf die Straße lassen!“ Gerd Cordes hörte noch etwas wie „Führerschein-Sperre“ und dann ging die schwere Holztür hinter ihm zu. Redete sich der Polizist jetzt in Rage? Alles nur aus gekränkter Eitelkeit? Das war absolut nicht Ordnung!
Nur kurz setzte er sich zu seiner Mutter auf die Holzbank. Sein Blick blieb an der Garderobe hängen.

Im Februar 2013 haben sich Gerd Cordes und Rechtsanwalt Roland Schulz auf der Bremen Classic Motorshow wiedergesehen. Rechtsanwalt Roland Schulz erinnerte sich noch genau an die Gerichtsverhandlung vor 33 Jahren. Auch die Sache mit der Mütze hatte er nicht vergessen. Es gab viel zu erzählen…

Führerscheinsperre? Nur wegen der gekränkten Eitelkeit von Polizeimeister H. dann jahrelang kein Auto fahren? Hier in der Pampa auf dem Land so langsam aber sicher an Langeweile zu Grunde gehen? Nicht mehr zur Arbeit kommen und vielleicht sogar die Lehre aufgeben? Das Schreckensszenario in seinem Kopf wurde immer bedrohlicher.
Nein, so durfte die Sache nicht enden. Das war unfair. Die Schmach musste gesühnt werden!

Einer zu viel: Der dritte Teil und letzte des Dramas

Im Gericht war nicht viel los. Der große Flur war leer. Sie waren allein und unbeobachtet. Er zog sich seine dicke Winterjacke an, machte den Reißverschluss vorne aber nicht zu.
„Mama, gib‘ mir bitte kurz mal die Schlüssel, ich muss nur ganz schnell mal zum Auto!“ Seine Mutter schöpfte keinen Verdacht und gab ihm die Schlüssel von ihrem Renault. Der gelbe R4 war ihr Dienstwagen. Schon seit 10 Jahren war sie Gemeindeschwester im Kreis. Eine hochgeachtete Frau, die sich im Auftrag der Kreisverwaltung um Alte und Kranke kümmerte. Sie kam viel rum in der Gemeinde. In den letzten Wochen wurde sie wegen des Vorfalls mit dem Moped immer wieder angesprochen: „…die Geschichte mit dieser nicht enden wollenden Verfolgungsjagd da in der Zeitung, war das wirklich Ihr Sohn?“

Besonders gut war sie auf ihren renitenten Spross also gerade nicht zu sprechen. Das was jetzt kam, fand
sie aber fast noch schlimmer.

Der gelbe Renault 4 war der Dienstwagen der Mutter. Weil die Polizisten dem Sohn den Führerschein weggenommen hatten, musste Sie ihn mit ihrem Dienstwagen zum Gericht fahren.

Schnell noch ein Blick den Flur entlang und schon griff ihr Sohn nach der weißen Polizeimütze an der Garderobe. Das war die gerechte Strafe! Die Dienstmütze von Polizeimeister H. gehörte jetzt ihm. Es ging so schnell, dass seine Mutter nicht reagieren konnte. Was sollte sie auch tun? Laut mit ihrem Sohn schimpfen? Besser nicht. Im Gerichtssaal, nur wenige Meter entfernt, saß der Eigentümer der Mütze und machte gerade seine Aussage.

Viel Zeit zu reagieren hatte sie eh nicht. Blitzschnell hatte ihr Sohn die weiße Ledermütze unter seiner Jack verstaut. Als er nur eine Minute später ohne Jacke und Mütze vom Parkplatz zurückkam, wurde er auch schon wieder in den Gerichtssaal gerufen. Die beiden enttäuschten Polizisten gingen gerade raus. Vielleicht war ja irgendwo in der Gemeinde wieder eine Kreidler gesehen worden. Der junge Gerd Cordes kam mit einer Ermahnung davon. Eine Standpauke vom Richter, die es in sich hatte. Als er sich schwor, tatsächlich nie wieder in seinem Leben Blödsinn zu machen, hörte er das Getöse draußen auf dem Flur nur mit halbem Ohr. Das lautstarke (…und berechtigte) Geschimpfe von Polizeimeister H. konnte er nur leise im Hintergrund hören.

Der Parkplatz vom Amtsgericht. Hier hatte die Mutter von Gerd Cordes ihren Dienstwagen geparkt. Im Kofferraum des Renault 4 wurde die Mütze erst einmal in Sicherheit gebracht. Die Mutter war entsetzt!

Die Begegnung im Gericht haben beide wohl ihr Leben lang nicht vergessen. Bei Gerd Cordes blieb es die einzige negative Erfahrung mit der Polizei. Über 30 Jahre lang, also bis jetzt, hatte er nie wieder Ärger mit den Beamten. Er hat nicht einmal Punkte in Flensburg. Die weiße Schirmmütze hatte er aufgehoben und jahrelang tief unten in seinem Kleiderschrank versteckt. Er hatte wohl gemerkt, dass er damals viel Glück gehabt hatte. Die Sache mit der Mütze lag ihm noch länger schwer im Magen…

 

Weihnachten 1982 fällt aus

Zurück ins Wohnzimmer der Eltern. Der Samstagabend vor dem Fernseher. Gerade mal einen Monat war die Sache mit der Kreidler jetzt her. Und dann auch noch der Artikel in der Zeitung! Spätestens seit der Veröffentlichung in der Tageszeitung wussten wirklich alle Nachbarn Bescheid. Was für eine Schmach für die Eltern! Jetzt gaben sie sich streng. Sie versuchten es zumindest.

Eher gelangweilt in der Fernsehzeitschrift blätternd, saß Gerd Cordes also zusammen mit seiner Mutter im Wohnzimmer. Der Vater war wegen des Fernsehprogramms schon ins Bett gegangen. Vielleicht war er aber auch einfach nur deshalb so müde, weil er seit ein paar Wochen nur noch wenig Schlaf bekam. Seitdem sein Sohn die Betriebserlaubnis für das Moped abgegeben hatte, brachte der Vater ihn jeden Morgen zur Arbeit. Aufstehen um vier war seit drei Wochen für alle in der Familie das neue Standardprogramm.

Viel hatte der Samstagabend nicht zu bieten. Im zweiten von wahrscheinlich gerade mal drei Programmen lief irgendein furchtbar langweiliger Film, die Mutter freute sich.
Der Sohn fühlte sich nicht nur eingesperrt, zusätzlich war er durch das Fernsehprogramm auch noch schwer gelangweilt. Was für ein ödes Wochenende!

Auf einmal aber wurde alles anders. Der Puls raste, die Welt wurde bunt!

Im „Ersten“, er hatte es gerade im Fernsehprogramm gelesen, lief „der“ Film. Keine Chance mehr für die Programmwünsche der Mutter. Gerade mal vor ein paar Minuten hatte er angefangen: „Gesprengte Ketten“ mit Steve McQueen. Nicht nur irgendein Film mit McQueen, sondern einer seiner besten. Besonders faszinierend waren die Motorrad-Szenen. Steve McQueen auf einer umgebauten Triumph TR5. Auf der Flucht vor seinen Verfolgern rast McQueen in atemberaubender Geschwindigkeit über grüne Wiesen. Halsbrecherische Stunts vor traumhafter Alpenkulisse. „King of Cool“ hieß der Mann nicht umsonst. McQueen bestand bei den Dreharbeiten natürlich darauf, die Triumph selbst zu fahren. Nur bei den schlimmsten Stunts wurde er gedoubelt.

Ein Filmplakat von „Gesprengte Ketten“.

Filme mit atemberaubenden Verfolgungsjagden hatte Motorrad- und Autofan McQueen ja einige gemacht. „Gesprengte Ketten“ war der erste ganz große Kinoerfolg. Der Film machte ihn bereits Mitte der 60er Jahre weltweit zu einem Superstar. Nicht nur der junge Gerd Cordes wurde später durch diese Filme zum Fan.

Genauso berühmt sind übrigens auch die Verfolgungsjagden aus „Bullit“ (1968) und „Getaway“ (1972). Hier ging es dann aber nicht mehr um Motorräder, sondern um schnelle Autos.

Und jetzt endlich schließt sich der Kreis zu TimeMAX

1972 kam „Le Mans“ ins Kino. Ein Meilenstein im Genre des Rennsportfilms. Mehr eine Dokumentation als ein echter Spielfilm. Hier sind die Autos fast noch wichtiger als Handlung und Schauspieler. So wird zum Beispiel die erste halbe Stunde kaum ein Wort gesprochen. Zu sehen ist lediglich McQueen am Steuer eines wunderschönen Porsche 911 S. Kein typischer Frauenfilm also. Eher ein Film für autobegeisterte Männer. Regelrecht berühmt wurden auch einige Accessoires aus dem Film: Die blaue Heuer Uhr an seinem Handgelenk und natürlich auch die Rennjacken mit dem markanten Zwei-Streifen-Gulf-Design.

Ohne diese beiden Streifen hätte TimeMAX heute ein anderes Design.

Und genau diese Streifen sind eigentlich der Aufhänger dieser Geschichte. An diese beiden Streifen haben wir gedacht, als wir uns 2003 zusammen mit der Düsseldorfer Designerin Orkide Ögren daran gemacht haben, das Design für unsere neue Firma zu entwickeln. Aus orange und blau bei McQueen wurde bei TimeMAX orange und schwarz.

Ohne die Liebe zu den Filmen von Steve McQueen, vor allem aber ohne „Gesprengte Ketten“, der ganz am Anfang die Begeisterung überhaupt erst auslöste, würde TimeMAX heute definitiv anders aussehen!

Noch einmal zwei Streifen, diese Mal auf dem Etikett von “PAINT REPAIR”. Die neue Rostschutzfarbe von TimeMAX kann direkt auf Rost angewendet werden!

Und was ist dann aus der Geschichte mit den coolen Motorädern und den hübschen Mädchen geworden? Hatte Gerd Cordes dann doch noch die Gelegenheit mit einer Kawasaki vor der Dorfdisko vorzufahren?

Von der Liebe zu Motorrädern…

Mit Anfang 20 begann Gerd Cordes nebenbei in einer Autowerkstatt zu schrauben. Durch Nebenjobs dieser Art galt es mit Hochdruck Geld für ein richtiges Motorrad zu verdienen.

Die Yamaha RD 250 von Gerd Cordes. Weil sie für die Autobahn-Raserei zu langsam war, wurde schnell ein größerer Motor besorgt. Auf dem Bild ist er vorne zu erkennen. An nur einem Wochenende wurde so aus der 250er Yamaha eine 350er.

Die erste Maschine war eine beeindruckend giftige Zweitakt-Yamaha, eine luftgekühlte RD 250. Beschleunigen bis 120 wie auf einer Kanonenkugel, ein echtes Biest. Weil ihm seine Eltern das Motorradfahren eigentlich verboten hatten, war er bei der Anmeldung auf Hilfe angewiesen. Die Schwester seiner ersten Freundin meldete die Yamaha dann auf ihren Namen an.

Die nächste Yamaha wurde größer. Trotz Elternprotest meldete er sie selbst an: Eine Yamaha XS 650. Die XS war der gelungene Versuch der Japaner ein „englisches Motorrad“ zu bauen. Sie galt als sehr zuverlässig, mochte aber leider keine hohen Drehzahlen. Definitiv das falsche Motorrad für den jungen und geschwindigkeitsverliebten Gerd Cordes.

Im Garten der Eltern, wahrscheinlich war es 1984: Die Yamaha XS 650 von Gerd Cordes. Dass sie für die Raserei auf der Autobahn eigentlich viel zu schade war, wusste der junge Gerd Cordes nicht.

Die XS bot ein neues Fahrgefühl. Ganz anders als die drehzahlverliebte Zweitakt-RD. Sattes Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen. Ein wirklich schönes Motorrad. Sie sollte den Anfang Zwanzig-jährigen Gerd Cordes dann ohne Probleme jeden Tag zur Schule nach Oldenburg bringen.

Übermütig, unerfahren und viel zu schnell unterwegs: Beim Sprung von einem hohen Bordstein hatte sich bei der XS 650 die Kette gelöst. Sie war dann an der Hinterrad-Schwinge hängengeblieben und hatte den linken Schwingenarm nach oben verbogen. Die Spur war krumm, das Motorrad fuhr im Kreis.

Cordes hatte mittlerweile seinen Mechaniker-Job aufgeben und drückte wieder die Schulbank. Er war jetzt Schüler am „Oldenburg Kolleg“. Ein Gymnasium im schönen Oldenburg an der Grenze zu Ostfriesland. 50 Kilometer hin und 50 zurück. Wie lange würde die XS den Hochgeschwindigkeits-Dauerstress auf der Autobahn wohl aushalten?

Da das Geld für eine neue Hinterradschwinge fehlte, musste Gerd Cordes improvisieren. Mit einem Kantholz und einem überdimensionierten Hammer wurde die Yamaha wieder fahrtüchtig gemacht.

Gerd Cordes bei der Spurvermessung. Eine Stunde später konnte die übermütige Raserei weitergehen.

Die Liebe zur XS 650 fand auf der Autobahn zwischen Bremen und Oldenburg ein unrühmliches Ende. Die hohen Dauerdrehzahlen hatten der schönen Japanerin den Hals umgedreht. Um sie dennoch verkaufen zu können, musste dringend ein neuer Motor her. Nach kurzer Suche fand Gerd Cordes eine Unfallmaschine. Problem gelöst! Mit dem umgebauten Motor wurde dann rechtzeitig zum Ende der Saison ein Käufer gefunden.

Für die dringend nötige Aufrüstung in die nächst größere Hubraumklasse kamen für Gerd Cordes eigentlich nur zwei Motorräder in Frage: Entweder die Kawasaki GPZ 900 R (das war die Maschine, mit der Tom Cruise 1985 in „Top Gun“ der unglaublich süßen Kelly McGillis hinterher gejagt war) oder die größere Schwester, die Kawasaki GPZ 1100 Unitrak.

Zum Entsetzen seiner Eltern kaufte sich Gerd Cordes vom letzten Geld die 1100er. Sattes Drehmoment und knapp 120 PS. Echt fett! Mehr war Mitte der achtziger Jahre nicht möglich.

Mit ihr konnte Gerd Cordes dann auch endlich so vor der Dorfdisko vorfahren, wie er es sich vorgestellt hatte: Langsam in der Nähe des Eingangs zum Stehen kommen und dann noch in der letzten Ausroll-Bewegung den Seitenständer ausklappen. Genauso hatte er sich das immer vorgestellt. Der Helm wurde natürlich nicht mit reingenommen. Stundenlang hing er lässig am Spiegel. Niemand, das war damals auf dem Land noch ein ungeschriebenes Gesetz, würde es wagen, so ein unglaubliches Motorrad auch nur zu berühren!

Urlaubsraserei mit einem Freund: Von Bremen aus durch die Alpen nach Italien und Korsika. Links die Kawasaki GPZ 1100 von Gerd Cordes und rechts daneben die Ducati 900 Mike Hailwood Replica seines Freundes Bernd Würdemann. Die beiden kannten sich noch aus Kreidler-Zeiten. Wie Gerd Cordes auch, ist Bernd Würdemann nach der (Tischler-) Lehre noch einmal zur Schule gegangen. Heute ist er Industriedesigner und lebt in Hannover.

Das Geld war sehr knapp. Es wurde konsequent immer nur für Benzin und nie für einen Campingplatz ausgegeben. Irgendwo im Wald wurden die Schlafsäcke zwischen den geliebten Maschinen ausgerollt.

Gerd Cordes war als Kind ein großer Asterix-Fan. Besonders „Asterix auf Korsika“ hatte es ihm angetan. Hier sollte es viele unglaublich tolle Sachen geben, die er als Norddeutscher noch nicht kannte: Die angeblich beste Wildschweinwurst und besonders aromatischen Ziegenkäse. Die Fahrt nach Korsika war für die beiden jungen Männer ein großes Abenteuer.

Illegale Camper mit Anspruch: Damit die langen Abende nicht vorzeitig wegen mangelndem Sitzkomfort beendet werden müssen, hatte sich Gerd Cordes unterwegs in Italien einen Leichtbau-Klappstuhl gekauft und hinten auf das Motorrad geschnallt.

Trotz der knappen Kassen hatten sich die beiden über drei Wochen Zeit genommen. Ein großes Highlight waren die Passfahrten auf der Hinfahrt durch die Alpen. Saubere und topfebene Straßen! Obwohl Gerd Cordes mit seiner Kawasaki schnell unterwegs war, ließ er bei den Serpentinen seinem Freund Bernd Würdemann besonders abends und nachts gerne den Vortritt. Mit seiner Ducati 900 Mike Hailwood Replica fuhr Würdemann bei der Kurvenraserei auch bei Dunkelheit gerne zu schnell. Kurz vor Erreichen der Haftgrenze des Hinterrades setzte links der Hauptständer auf und sprühte Funken in die Nacht. Großes Kino für den Fahrer dahinter!

Herrenabend in einem einsamen Wald auf Korsika. Fotografiert mit Selbstauslöser.

Wie man erkennt, war der Leichtbau-Stuhl jedoch nicht wirklich stabil.

…und der Liebe zu einem alten Auto

Mittlerweile hatte Gerd Cordes aber gemerkt, dass die hübschen Mädchen vor den Diskotheken nicht nur auf Motorräder reagieren. Irgendwie passte es ganz gut, dass er dann auf einer Wiese bei Bremen einen schon halb zugewachsenen Fiat fand. Es war ein Fiat 850 Sport Spider. Ob es dann wirklich nur noch darum ging, die hübschen Mädchen zu beindrucken, weiß er heute nicht mehr so genau. Wahrscheinlich ging es sogar mehr darum, sich selbst zu beweisen, wie gut er mittlerweile schweißen konnte. Der Wagen von 1968 war schon damals richtig alt und dementsprechend verrostet.

Das Schicksalsauto von Gerd Cordes in den Schweizer Alpen. Das Foto entstand Mitte der achtziger Jahre bei der ersten Reise direkt nach Beendigung der mehrjährigen Schweißarbeiten. Die pannenfreie „Probefahrt“ führte wieder nach Korsika.

Flussdurchfahrt auf Korsika.

Für Gerd Cordes damals nicht unwichtig: Im Fiat konnte er während der Fahrt rauchen. Außerdem musste er keinen Helm tragen. Ein echter Pluspunkt, wenn man in den 80er Jahren eben nicht nur vor, sondern auch in der Diskothek eine gute Figur machen wollte. Die wichtige Erkenntnis damals: Zu der obligatorischen und „coolen“ Langhaar-Fönfrisur (siehe Foto unten) passt alles, nur eben kein Motorradhelm.

Unglaublich, aber wahr: Wegen dieser seltsamen Fönfrisur wurde das Motorradfahren erst einmal eingestellt. Der Motorradhelm und die Frisur passten auf Dauer nicht zusammen.

Dieses wieder auf Korsika entstandene Foto zeigt eine zeitraubende Reiseunterbrechung. Die störrischen Esel weigerten sich, den Weg frei zu geben. Selbst lautes Hupen zeigte keine Wirkung.

Über 30 Jahre später:
Ist die Geschichte jetzt endlich zu Ende?

Mit den Jahren wurden dann die Haare kürzer. Lange Nächte vor und in Diskotheken verloren immer mehr an Bedeutung. Die Angeberei mit Motorrädern und Autos wurde unwichtig.
Auf der Rückfahrt von einer Italienreise, heim auf dem Weg nach Hamburg, musste sich Gerd Cordes im Sommer 2012 das Schlafwagen-Abteil im Autozug mit zwei Motorradfans teilen. Zuerst war er leicht genervt. Die Helme und die durchgeschwitzten Motorrad-Klamotten waren im engen Abteil irgendwie immer im Weg.
Die Geschichten der beiden Motorradfahrer abends bei einem Glas Wein entschädigten ihn aber voll und ganz. Die Triumph-Fahrer kamen gerade von einer Tour durch die Alpen und schwärmten von Ihren neuen Maschinen.

Für Gerd Cordes, dem sofort wieder die alten Geschichten aus der Jugend in den Kopf kamen, war nach einigen Stunden grübeln im Zug schnell klar, was er nach seiner Ankunft in Hamburg sofort tun musste:
Eine Triumph kaufen!

Und damit die Geschichte mit dem Fiat und dem Motorrad auch wirklich rund wird (…und besser zur Internetseite von TimeMAX passt) musste es natürlich eine ganz besondere Triumph sein: Das Steve McQueen Sondermodell der 900er Bonneville!

Die Triumph, der Fiat und der unerwartete Schluss der Geschichte

Wer diese Internetseite überflogen hat, weiß, dass wir bei unseren Texten, darauf achten, dass die manchmal recht trockenen Inhalte, wenn irgendwie möglich, unterhaltsam verpackt werden. Wer würde sonst auch die seitenlangen Texte über Rost überhaupt lesen?

Bei dieser Geschichte über die Ursprünge unseres Firmen-Designs mussten wir über den Schluss nicht lange nachdenken.

Gerd Cordes mit seiner neuen Triumph Bonneville. Rechts: Murat Uzun vom Hamburg Triumph-Händler „Q-Bike“.

Geholfen hat uns Murat Uzun vom Hamburger Triumph-Händler „Q-Bike“. Er und seine Kollegen hatten es geschafft, Gerd Cordes mit Barbara McQueen bekannt zu machen. Barbara ist die Witwe von Steve McQueen. Anlass war die Vernissage zur ihrer Ausstellung „The Last Mile“ im Hamburger „Museum Prototyp“.

Barbara McQueen bei der Eröffnungsrede im Hamburger „Prototyp“ Museum.

Bei der noch bis Ende Dezember gezeigten Ausstellung werden insgesamt 35 Fotografien von Barbara McQueen gezeigt. Alle Aufnahmen stammen aus den letzten Lebensjahren des großen Schauspielers.

Ein Handy-Foto von der Ausstellungseröffnung im Herbst 2012 in Hamburg. Barbara McQueen freut sich hier nicht ohne Grund. Gerd Cordes hatte ihr gerade von seinem neuen Motorrad erzählt…

Barbara McQueen war die letzte große Liebe des Schauspielers. Sie war damals ein bekanntes Foto-Modell und auch selbst eine begeisterte Fotografin.
Mit ihr hatte McQueen die letzten Jahre seines Lebens in einem Flugzeughangar verbracht. Das Bett der beiden stand zwischen einem alten Doppeldecker-Flugzeug und unzähligen Motorrädern, die er gesammelt hatte. Die anfangs noch leicht irritierte Barbara hatte zu Beginn der Beziehung einen Deal mit ihm ausgehandelt. „Ok, ich bleibe mit Dir zusammen und mache alle diese verrückten Dinge mit. Aber nur dann, wenn ich alles das was passiert, auch fotografieren kann!“ McQueen willigte ein- und sie blieb bei ihm.

Bei der Ausstellungseröffnung wurde auch das Steve McQueen Sondermodell ausgestellt. Rechts im Bild: Murat Uzun von Q-Bike.

Eines ihrer ersten Zugeständnisse war der der Umzug in den Flugzeughangar in der Wüste.

Diese wieder einmal etwas zu ausschweifend geratene Geschichte war für die kurze Begegnung zwischen Gerd Cordes und Barbara McQueen natürlich viel zu lang. Immerhin aber konnte Gerd Cordes ihr aber kurz von den beiden für TimeMAX so wichtigen Streifen aus „Le Mans“ erzählen. Regelrecht ins Schwärmen geriet Barbara McQueen dann aber, als es um das Thema Motorräder ging.

Bevor McQueen Schauspieler wurde, hatte er sich als junger Mann gelegentlich nebenbei als Rennfahrer Geld verdient. Seine Leidenschaft für Triumph behielt er sein Leben lang. Das Foto zeigt McQueen bei den Dreharbeiten zu „Gesprengte Ketten“.

Die langen Touren durch die Wüste, sagt sie, wird sie wohl nie vergessen. Mit welchen Maschinen aus der riesigen Sammlung von McQueen sie damals durch die Wüsten rund um den Flugzeughangar gefahren sind, weiß sie heute nicht mehr. Ab und zu war bestimmt eine Triumph dabei!

Auch viele Jahre nach der gewagten Tat war die Polizeimütze in der Studenten-WG von Gerd Cordes bei Grillabenden und Partys immer noch ein echtes Highlight. Hier wird sie gerade von seinem langjährigen Mitbewohner Michael N. getragen. Gerd Cordes und er sind auch jetzt, also knapp 30 Jahre später, immer noch eng befreundet. Auch aus Michael N. ist später übrigens “etwas anständiges” geworden: Er ist jetzt Manager bei Ford.

Noch eine Anmerkung zu der schnellen Kreidler und der eindeutig unrühmlichen Sache mit der Mütze: Schlussendlich hat Gerd Cordes damals vor 30 Jahren dann doch noch seine gerechte Strafe bekommen. Weil er seine Kreidler mehrere Wochen nicht fahren konnte, hat er die schöne Gisela nie wieder gesehen.

Links:
www.q-bike.de: Der Triumph-Händler in Hamburg: Unaufdringliche und kompetente Beratung.
www.disch-fachbuchhandlung.de: Buchhändler Matthias Disch kennt sich aus und berät gerne. Hier gibt es alle Bücher zum Thema Steve McQueen.
www.prototyp-hamburg.de: Ein ganz besonderes Automuseum. Bis Ende 2012 wird hier die Sonderausstellung „The Last Mile“ über die letzten Lebensjahre von Steve McQueen gezeigt.

*Dieses Buch lohnt sich:
„Steve McQueen -.The actor and his films“
Von Andrew Antoniades und Mike Siegel
Verlag: Dalton Watson Fine Books. Deerfield, Illinois (USA)
Infos: www.disch-fachbuchhandlung.de

15. Dezember 2012
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