Trauer bei TimeMAX – Otfried Preußler, der Erfinder von Räuber Hotzenplotz ist gestorben!
„Als wir noch so richtig klein waren, da gab es noch echte Helden!“
Als wir noch so richtig klein waren, da gab es noch echte Helden! Zuerst Emil und die Detektive, dann Pippi Langstrumpf und später auch Old Shatterhand und Winnetou. Nächtelang lagen wir mit der Taschenlampe unter der Bettdecke. Die Kinder- und Jugendromane von Erich Kästner, Astrid Lindgren und später auch Karl May wurden nicht einfach nur gelesen, sie wurden verschlungen!
Ganz vorne in einer Reihe mit den großen Schriftstellern stand für uns auch Otfried Preußler. Seine bewusst altmodisch gemachten Kinderbücher über den leicht vertrottelten Räuber mit den sieben Säbeln und der Pfefferpistole (tolles Wort oder?) sind einfach großartig! Retro-Lesestoff vom Feinsten nicht nur für Kinder! Die Geschichten haben klare Gut-und-Böse-Muster und wirken sogar auf Erwachsene stark entspannend.
Sie haben sich tagsüber ein bisschen mit Ihrer Frau gezankt? Lesen Sie ihr abends am Bett eine halbe Stunde aus dem „Räuber Hotzenplotz“ vor! Spätestens nach 10 Minuten wird sie wieder friedlich (…und schläft ein, damit sie endlich ihre Ruhe hat).
Preußler sah sich selbst sein Leben lang als „Geschichtenerzähler“, der versucht, bei anderen die Phantasie anzuregen. Wahrscheinlich ist er deshalb auch unserem Chef so sympathisch. Hier ein Zitat von Otfried Preußler. Wir haben es auf seiner Internetseite im Kapitel „Portrait“ gefunden:
„Ich bin ein vergleichsweise simpler Geschichtenerzähler, der seine Geschichten aus guten Gründen mit besonderer Vorliebe Kindern erzählt. Auch erwachsenen Kindern übrigens. Und weshalb erzähle ich ihnen meine Geschichten so, wie ich es ihnen erzähle? Weil es mir Freude macht, nicht nur meine eigene Phantasie dabei mit ins Spiel zu bringen; sondern weil es mir darauf ankommt, mit Hilfe solcher Geschichten auch die Phantasie meiner Leser und Zuhörer zu aktivieren, sie zum Gebrauch ihrer Phantasie zu ermuntern, sie darin einzuüben.“
Otfried Preußler starb am 18. Februar 2013 in Prien am Chiemsee. Nach Angaben seiner Familie hat Otfried Preußler jahrelang „Erinnerungen“ zu Papier gebracht. Er hatte jedoch verfügt, dass diese erst nach seinem Tod veröffentlich werden dürfen. Wahrscheinlich geht es hier um seine Erlebnisse in russischen Arbeitslagern. Insgesamt 5 Jahre war er als Kriegsgefangener in der Tatarischen Republik westlich vom Ural interniert. Schon in den Lagern war er als phantasievoller Geschichtenerzähler bekannt. Hierzu gibt es auf seiner Internetseite ein separates Kapitel:
