Der Teneriffa-Test, Teil 6: Mit dem Thunfisch-Kutter nach Afrika
Okay, das geben wir jetzt mal zu:
Sowohl unser Hohlraumspray, als auch die neue Produktlinie mit dem schwarzen Unterbodenschutz sind schon längst überfällig. Die Entwicklung mit den dazugehörigen Prüfungen dauert echt verdammt lange!
Die Ursache für die Verzögerungen ist relativ einfach zu erklären. Die neuen Materialien sollen sowohl bei jungen, als auch bei alten Fahrzeugen absolut problemlos funktionieren. Hauptsächlich geht es hier um den Zustand vom Blech: Beide Produkte sollen sowohl auf sauberem und frisch lackiertem Blech, als auch direkt auf Rost richtig gute Ergebnisse liefern.
Hieraus ergibt sich eine besondere Schwierigkeit: Die Mittel müssen zum Einen so fest sein, dass sie nicht zu viel Schmutz aufnehmen und zum Anderen müssen sie so weich sein, dass sie in den vorhandenen Rost hinein kriechen.
Aber immerhin: Besonders bei unserem schwarzen Unterbodenschutz fehlt uns nicht mehr viel. Wie sagt man es bei uns in Norddeutschland doch gleich: Es ist “Land in Sicht!” Die Tests haben uns vorangebracht. Zum Jahreswechsel 2016/2017 sollen die beiden vor rund neun Monaten auf Teneriffa begonnenen Prüfungen beendet werden. Das ist zumindest erst einmal der Plan von unserem Chef Gerd Cordes.
Einen Bericht zu den Testvorbereitungen im Februar 2016 sind wir Ihnen aber immer noch schuldig! Unser kleines Abenteuer aus dem Hafen: “Wie finden wir bloß ein Schiff, das unsere Testbleche so richtig weit mit raus nimmt?”
Ungefähr drei Meter tiefer als dort, wo unser Chef Gerd Cordes gerade steht, haben wir den Rahmen so angebracht, dass er jeden Tag aufs Neue von der Flut überspült wird. Die Rostbelastung ist hier auf Teneriffa sogar noch heftiger als auf unserem Test Turm auf Helgoland. Der Grund hierfür ist einfach erklärt: Zusätzlich zum Salzwasser gibt es hier im Süden auch noch hohe Temperaturen. Und wie wir ja alle noch aus der Schule wissen, wirkt Hitze bei Rost wie so eine Art Turbo: Die Geschwindigkeit der Oxidation vervielfältigt sich!
Schneider lebt seit über 40 Jahren auf Teneriffa und kennt sich dementsprechend gut aus. Ohne seine Verbindungen hier auf der Insel hätten wir es schwer gehabt. Als wir ihm von unserer Idee erzählt hatten, den zweiten Testrahmen oben auf einem Schiff zu befestigen war er sofort begeistert: „Tolle Idee: Salzwassergischt und Sauerstoff ohne Ende. Und dann dazu dann auch noch eine Geschichte mit tollen Bildern, das macht Ihr genau richtig!“
Warum sich Heinz Schneider so gut mit dem Thema auskennt?
Einen Teil seiner bunten Lebensgeschichte hatten wir ihnen ja schon letztes Mal erzählt. Heinz Schneider war viele Jahre hauptberuflich Autor von Kurzgeschichten. Meist hat er Agentengeschichten und Fantasy-Romane für deutsche Verlage geschrieben.
Das ist aber längst nicht alles, was Schneider auf der Insel so gemacht hat. Auch seine anderen Jobs war spannend: Schneider hat sich um die Yachten von Deutschen “gekümmert”, die nicht das ganze Jahr über auf der Insel sind. Er organisierte den Papierkram mit den spanischen Behörden und beaufsichtigte auch die Wartung und die Reparaturen.
Doch nicht nur das! Weil es sich herumgesprochen hatte, dass sich Heinz Schneider mit Schiffen auskennt, bekam er noch eine weitere Aufgabe hinzu: In den achtziger Jahren wurde er “Yachtdetektiv”! Sein Job: Gestohlene Yachten aufspüren. Wenn Schneider zurück denkt, lächelt er ein bisschen in sich hinein und wird nachdenklich: ” Das war dann in der Tat so ziemlich das spannendstes in der ganzen Zeit hier auf den Kanarischen Inseln“!
Bei seinem Überfall auf die Spanier kommt ihm jetzt ganz offensichtlich sein ehemaliger Job als Geschichtenerzähler zu Gute: Schneider steht breitbeinig am Pier und ruft laut und völlig ungeniert in Richtung Brücke. Unser Chef steht daneben und weiß nicht so recht was er machen soll. Er versteht absolut kein Wort und ist trotzdem natürlich sehr gespannt: Lassen die Spanier die beiden wirklich an Bord?
Doch Schneider ist hier nicht der einzige, der hier tolle Geschichten zu erzählen hat. Auch die Spanier lassen sich nicht lumpen! Nach einer kurzen Einführung oben auf der Brücke geht’s zwei Etagen weiter nach unten: Besichtigung vom Maschinenraum!
Der V 12 Motor wurde im spanischen Baskenland gebaut!
Die “El Grande Primeiro” ist kein normaler Thunfisch-Kutter. Die sonst üblichen Schleppnetze, in denen oft auch Delphine hängen bleiben, gibt´s hier an Bord nicht!
Die Ausgabe „September 2016“ kann direkt in Berlin bei der Stiftung Warentest nachbestellt werden. Hier ein Link:
https://www.test.de/shop/test-hefte/test_09_2016/
Anders kann man es wirklich nicht sagen: Wir haben wieder einmal echt Glück gehabt! Genau das passende Schiff erwischt: Richtig nette Leute und dann auch noch Fischen ohne Schleppnetz!
Für unsere Testbleche ist die Fahrt mit der El Grande Primero eine harte Bewährungsprobe. Wie sich unser neuer schwarzer Unterbodenschutz im Vergleich mit den Produkten vom Wettbewerb geschlagen hat, werden wir dann demnächst im Dezember erfahren.