Rostschutz für schwere Fälle…
…und wie wir vorgehen, um Produkte zu entwickeln, die auch direkt auf Rost funktionieren!
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Die folgenden 100 Fotos zeigen einen Teil der bei uns durchgeführten Rostschutz-Arbeiten an einem knapp fünf Jahre alten Toyota FJ Cruiser. Der Wagen wurde Anfang 2013 der bei uns in der Werkstatt sehr aufwändig überarbeitet.
Die Fotos und der Text stammen aus einem knapp einstündigen Workshop-Vortrag, den TimeMAX Geschäftsführer Gerd Cordes am 9.9.2013 beim Toyota Buschtaxi-Treffen im hessischen Storndorf gehalten hat. Kurz nebenbei bemerkt: Das Treffen hat nicht nur in der Geländewagenszene mittlerweile schon fast Kultstatus. Der Besuch lohnt sich: Über 800 Fahrzeuge, und 1500 Globetrotter aus aller Welt, die unglaubliche Geschichten von Ihren Offroad-Reisen rund um die Welt erzählen. Auch die Internetseite macht wirklich Spass:
100 Fotos, knapp eine Stunde? Sie ahnen es bestimmt schon: Wieder einmal kommt eine abendfüllende Lektüre auf Sie zu: Nebenbei anschauen geht nicht, Sie brauchen Zeit! Machen Sie es sich bequem, jetzt geht´s los:
Das wichtigste zuerst: Rostschäden wie bei dem Toyota unseres Kunden sind bei uns in der TimeMAX-Werkstatt keine Ausnahme! Besonders Geländewagen und Wohnmobile fallen bereits in jungen Jahren immer wieder durch starke Rostschäden auf. Der Grund: Sie sind ab Werk nicht als PKW, sondern als Nutzfahrzeuge konzipiert: Viele Kilometer in sehr kurzer Zeit und dann schnell verkaufen. Effektive Rostschutzmaßnahmen ab Werk gibt es bei den Fahrzeugen aus diesem Grund oft nicht.
Bei dem hier gezeigten Toyota waren die Rostschäden am Unterboden so stark, weil der Wagen auch im Winter eingesetzt wurde. Das Streusalz hat den Verfallsprozess nochmals beschleunigt.


Wer glaubt, starke Anrostungen wie hier durch Sandstrahlen entfernen zu können, muss an dieser Stelle leider enttäuscht werden. Sandstrahlen am Unterboden funktioniert nur, wenn die Anbauteile unter dem Wagen entfernt werden. Doch wer kann es sich schon leisten, alle Teile am Unterboden komplett abzubauen? Wer die Achsen, den Tank und alle Leitungen für die Behandlung ausbaut und separat behandelt, hat wochenlang zu tun. Solch ein Arbeitsaufwand würde definitiv in die falsche Richtung führen!
Man braucht zunächst also erst einmal ein technisches Verfahren, das dazu in der Lage ist, den Dreck und den groben Rost vorsichtig zu entfernen. Es versteht sich von selbst, dass hierbei alle empfindlichen Teile unten am Wagen nicht beschädigt werden dürfen. Hierfür nehmen wir Trockeneis. Hierzu sehen Sie nacher mehr!
Zum Anderen braucht man für die anschließende Behandlung ein nicht nur hochwirksames, sondern auch oberflächentolerantes Rostschutzsystem: Ein System, dass auch direkt auf angerosteten Flächen funktioniert! Auch hierzu gibt es an anderer Stelle weitere Informationen.
Weil der Rost selten wirklich überall porentief entfernt werden kann, haben wir unsere Produkte an die Problematik angepasst. Sie wurden unter extrem Bedingungen entwickelt und so lange geprüft, bis sie auch direkt auf Rost dauerhaft halten.
Aus diesem Grund beginnt der Vortrag vom Buschtaxi-Treffen auch nicht auf einer Hebebühne in der Hamburger TimeMAX-Werkstatt. Wir beginnen mit dem Thema Forschung und Entwicklung. Los geht´s erst einmal mit Bildern von der Nordseeinsel Helgoland!
Links das Wahrzeichen der Insel, die sogenannte “Lange Anna”. Auf dem rechten Bild ist eine lange Mauer zu erkennen: Die sogenannte West-Mole. Sie führt vom roten Felsen zum viele hundert Meter entfernten Südhafen.
Auch bei ruhiger See schlagen die Nordsee-Wellen permanent gegen das weit ins Meer hinaus ragende Hindernis. Die Luft ist auch bei ruhiger See immer feucht und salzig.


Sie ahnen es bestimmt: Wir kommen auch nicht aus historischen Gründen, die leidvolle Geschichte Helgolands ist nicht der Grund für unserer häufigen Besuche. Wir kommen wegen der außergewöhnlichen Klimabedingungen. Nicht nur bei Sturm wie hier zu sehen, sondern auch bei friedlicher See ist das Klima extrem rostfördernd. Das Foto ist übrigens das Lieblingsbild von Gerd Cordes. Er hat es nicht selbst gemacht, es stammt von der Helgoländer Fotografin Brigitte Rauch. Sie hat genau im richtigem Moment abgedrückt. Die sich an der West-Mole brechende Welle türmt die Gischt fast 40 Meter hoch. Unser 12 Meter hoher Testturm links daneben wirkt fast zierlich.
Bei unserem Besuch im August 2013 war das Gelände wegen der starken Regenfälle überschwemmt. Der Zugang zum Turm war somit noch schwieriger als sonst. Gleich zwei Sachen galt es dieses Mal zu erledigen: Abbauen von alten Testrahmen und Anbringen eines neuen Testrahmens.





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Weiter geht es mit der Reinigung des Unterbodens. Hierfür nehmen wir neben dem Hochdruckreiniger oft auch unser Trockeneis-Strahlgerät.
Rechts: Auch der Unterboden ist sauber.

Wegen der Staubentwicklung kann also nur ein ausgesprochen kleiner Teil des Unterbodens mit Sand gestrahlt werden. Hierfür werden dann relativ kleine Sandstrahlpistolen verwendet. Sie produzieren nur sehr wenig Staub. Der Rest der Roststellen am verwinkelten Unterboden wird, wie auf den beiden Bildern zu sehen, mechanisch angeschliffen.
Fazit: Da der Rost über dem Tank, über dem Rahmen und über den Achsen eh nicht richtig angeschliffen werden kann, braucht man also für anschließende Rostschutzbehandlungen Produkte, die auch direkt auf dem Rost haften und halten.
Verstehen Sie jetzt, warum wir uns bei der Produktentwicklung so viel Mühe geben? Es gibt keine Alternative: Bei Oldtimern und bei stark angerosteten Fahrzeugen braucht man auf jeden Fall oberflächentolerante “High-End” Produkte. Und da es solch ein System bislang nicht gab, mussten wir es eben selbst entwickeln!

Aus diesem Grund wird unsere Reparaturfarbe gepinselt. Die Farbe wird mehrfach hintereinander mit dem Pinsel in den Rost hinein massiert.
Jetzt ist Fleiß angesagt: Überall dort wo der Rost sichtbar ist wird TimeMAX PAINT REPAIR in den Untergrund hinein massiert! Je nach dem Grad der Verrostung empfehlen wir zwei bis drei Schichten.
Nach der Behandlung der Roststellen folgen bei unserem System noch weitere Schichten. Weiter geht es jetzt mit unserem Unterbodenschutz. Das Material ist etwas dicker als TimeMAXPAINT REPAIR und heißt TimeMAX COLOR.


Was jetzt noch fehlt, ist ein Schutz für die besonders gefährdeten Problemstellen am Unterboden und in den Radhäusern. Gemeint sind alte Roststellen, Blechüberlappungen, Schweißnähte, sowie alle Ecken und Kanten. Auch die Bereiche im Spritzschatten, also alles das, was mit der Farbe nicht erreicht worden ist, braucht jetzt noch einen Extraschutz.

Zurück zum FJ Cruiser. Einer der wichtigsten Punkte bei einer qualitativ hochwertigen Hohlraumkonservierung: Die Karosserie muss vor Beginn der Arbeiten sehr genau untersucht werden. Alle rostempfindlichen Hohlräume müssen gefunden werden. Beim FJ Cruiser mussten wir oben an der Karosserie glücklicherweise nur einen Teil der Verkleidungen demontieren. Die meisten Hohlräume sind durch die bereits vorhandenen Löcher gut erreichbar.
