UBS Clear L: Tipps für die Verarbeitung
Worauf muss man bei den Vorarbeiten achten?
Im Laufe eines langen Autolebens werden am Unterboden oft viele unterschiedliche Farben und Materialien aufgetragen. Egal, wie erfahren man als Automechaniker auch ist: Was hier in vielen verschiedenen Schichten übereinander liegt, bekommt man fast nie heraus.
Aus diesem Grund strahlen wir bei uns in der Werkstatt einen großen Teil der Fahrzeuge mit Trockeneis ab. Mit diesem Verfahren wird der Unterboden sehr gründlich gereinigt.
Wenn kein Wachs- oder Bitumenunterbodenschutz aufgetragen worden ist, reicht es oft auch aus, den Wagen von unten mit einem starken Hochdruckreiniger gründlich zu “kärchern”. Wichtig: Hohe Temperatur, viel Druck und ein sehr kurzer Abstand zwischen Düse und Blech. Auch der Zusatz von Reinigungschemie ist hilfreich. Anschließendes Abspülen mit klarem Wasser darf nicht vergessen werden!
“Antidröhn”-Beschichtungen, Sikaflex und Dichtmasse
Auf lackiertem und leicht angerostetem Untergrund sind uns keine Haftungsprobleme bekannt. Auch auf den in der Fabrik aufgetragenen Antidröhn-Kunststoffbeschichtungen und Dichtmassen gibt es unseres Wissens nach keine Probleme. Hauptsache ist, dass der Unterboden sauber ist. Zum Thema Vorbereitung finden Sie ganz unten im Text weitere Tipps.
Anders ist es bei nachträglich aufgebrachten Produkten aus dem Zubehör. Hier haben uns einige wenige Kunden (weniger als 1%) von Verträglichkeitsproblemen auf “Sikaflex” und Antidröhn-Beschichtungen berichtet. Die Oberfläche von UBS Clear blieb nach dem Auftragen klebrig.
Ursache ist die chemische Zusammensetzung: Einige Antidröhn-Beschichtungen und Dichtmaterialien können generell nicht mit einkomponentigen (1K) Farben bzw. lufttrocknenden Farben überlackiert und beschichtet werden.
Diese Besonderheit gilt dann aber für alle “einkomponentigen” Materialien, also Materialien ohne Härter. Auch bei Farbbeschichtungen und Unterbodenschutz wie z. B. UBS Clear muss deshalb aufpasst werden.
Abhilfe: Schauen Sie bei dem Antidröhn und bei der Dichtmasse bitte in das jeweilige technische Datenblatt. Wenn hier vor einer Überarbeitung mit “einkomponentigen” und “lufttrocknenden” Materialien gewarnt wird, sollten Sie vor Beginn der Arbeiten mit UBS Clear zunächst die Verträglichkeit prüfen.
Erst testen, dann spritzen
Um sicherzustellen, dass UBS Clear mit dem Antidröhn und der Dichtmasse verträglich ist, sollte man grundsätzlich, also auch bei den serienmäßigen Beschichtungen, eine Prüfung machen: Man sucht eine kleine Stelle am Unterboden und prüft die Verträglichkeit. Unsere Mitarbeiter nehmen für den Test meist eine nur wenige Quadratzentimeter große Stelle in einem verdeckten Bereich.
Mit einem Pinsel wird UBS Clear dünn aufgetragen. Am nächsten Tag wird eine Fingerprobe gemacht. Ist das Material immer noch klebrig?
Abhilfe durch TimeMAX Body
Wie oben schon erwähnt, sind Unverträglichkeiten sehr selten. Wenn bei dem Verträglichkeits-Test aber nach einem Tag festgestellt wird, dass UBS Clear klebrig bleibt, sollte man das Material besser nicht verwenden.
Bei uns in der Werkstatt nehmen wir in diesem Fall dann unseren zweikomponentigen Steinschlagschutz TimeMAX Body. Das Material ist ebenfalls transparent und in glänzend sowie in leicht matt lieferbar. Was das Material so alles aushält, sehen Sie hierzu unseren kleinen Film. Er heißt “Der Body Hammer-Test”.
Unser zweikomponentiges Material TimeMAX Body wird bei uns in der Werkstatt auch dann genommen, wenn es nach einer UBS Clear Behandlung am Unterboden noch klebrige Stellen gibt. Unsere Mechaniker behandeln dann den gesamten Unterboden nochmals mit Body.
Hier auf ausreichend Wartezeit zwischen den UBS Clear Schichten achten (Fingernagelprobe: Ist es wirklich hart?). Auch vor dem Auftragen von TimeMAX BODY bitte Wartezeit einplanen (Fingernagelprobe).
Durch die weitere Beschichtung mit dem zweikomponentigen Steinschlagschutz wird die klebrige Oberfläche dann fest. Das Problem ist gelöst.
UBS Clear L: Ergänzende Tipps für die Vorbereitung
Egal, ob es um die glänzende oder leicht transparente Variation geht: Die lösemittelhaltigen Variationen sind, was den Untergrund und die Vorbereitung angeht, etwas unempfindlicher. Auch hier empfehlen wir den durchsichtigen Unterbodenschutz nur, wenn es sich um saubere oder restaurierte Fahrzeuge handelt.
Auch bei den lösemittelhaltigen Produkten ist es also wichtig, den Unterboden gründlich zu reinigen. Auf die aufwändige Putzaktion mit den Baumwolllappen verzichten unsere Mechaniker fast immer, weil wir die Unterböden mit unserem sehr leistungsstarken Kärcher reinigen. Nicht vergessen: Nach dem Einsatz von Reinigungschemie muss noch mit klarem und heißen Wasser nachgespült werden. Wer als Nicht-Profi auf “Nummer Sicher” gehen möchte, kann die Reinigung mit dem Lappen natürlich ergänzend durchführen.
Noch ein Hinweis: Achten Sie bei der Verarbeitung auf ausreichenden Atemschutz und auf gute Frischluftversorgung.