“Rost killt Klassiker”: Letzter Akt für unseren Film mit Martin Semmelrogge
Knapp acht Jahre stand der plattgefahrene Jaguar XJ 12 in einer Ecke in der Werkstatt. Jetzt endlich ist es soweit: Unser Chef hat unseren Film-Jaguar schweren Herzens nun doch weggeschmissen. Der Grund: Er braucht dringend Platz für ein neues Projekt. Wie sollte es auch anders sein: Natürlich geht es auch bei dem neuen Projekt wieder einmal englisches Altmetall (Fotos demnächst hier bei “News”).
Der Wagen hatte im Sommer 2007 in unserem Film “Rost killt Klassiker” mitgespielt. In dem kleinen 4-Minuten-Film wurde die Luxuslimousine von einem russischen T 55 Panzer überrollt. Als Sprecher für den Film hatte Gerd Cordes den bekannten Schauspieler Martin Semmelrogge gewinnen können. Er war nicht wegen des Geldes dabei. Das Honorar war eher gering. Semmelrogge fand er das Projekt “total bescheuert aber echt geil!”
Die Fach-Zeitschrift “Oldtimer Markt” hatte im Februar 2008 unter der Überschrift “Horrorfilm für Katzenfans” über den Film berichtet und erwähnt, dass der Film auf der Bremen Classic Motorshow uraufgeführt wird.
Provokation als Publikumsmagnet: Der platt gefahrene Jaguar wurde zusammen mit dem Film auf der Bremen Classic Motorshow gezeigt. Die Resonanz auf unseren Messestand war überwältigend. Zeitweise standen bei uns mehr Besucher als bei VW! Hauptdarstellerin Dajana Brinkert und zwei Darsteller aus dem Film standen zwischen den riesigen Fernsehern und sorgten zwischendurch für eine gute Show: Immer wenn Messebesucher einfach so vorbeigehen wollten verpasste Dajana Brinkert einem der Bösen Jungs aus dem Film einen kurzen Schlag mit ihrer Reitgerte.
Hier im Anschluss noch einmal der Film zum Genießen! Unten finden Sie u. a. Fotos von dem Dreh. Der Film wurde von Gerd Cordes und Kameramann Thomas Kern an nur einem Tag gedreht. Der Dreh fand auf dem Gelände von einem Militärmuseum an der Ostsee statt. Der Dreh war für alle Beteiligten ein Riesenspaß. Vielen Dank noch einmal an den Leiter des Museums Torsten Meier. Er war es auch, der den Panzer so forsch bewegt hat!
Linkes Foto: Für die Überfahrszene im Film hatten wir zwei fast identische Jaguar XJ 12 präpariert. Kurz vor der Zerstörung wurde der fahrbereite Jaguar gegen den unrettbar verrosteten Ersatzwagen getauscht. Rechtes Foto: Das Hamburg-Wappen auf dem Kennzeichen haben wir selbst gemacht. Keine Angst: Der Wagen wurde nicht auf öffentlichen Straßen bewegt. Er hatte eh einen irreparablen Motorschaden und war schon lange nicht mehr fahrbereit.
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Aus großer Entfernung kaum vom Original-Wappen des Straßenverkehrsamtes zu unterscheiden. Vielen Dank an das “Hamburger Abendblatt” für die Unterstützung!
Für den Dreh hatte Museumschef Torsten Meier seinen russischen T 55 BAT 1 Transport-Panzer extra aus der Ausstellung geholt. Der Panzer sprang trotz langer Standzeit sofort an.
Filme machen hat viel mit Überredungskunst zu tun! Als unser Chef Gerd Cordes vor der TimeMAX-Gründung noch beim NDR gearbeitet hat, bestand ein wichtiger Teil seiner Arbeit darin, die Kollegen aus dem Team für seine teilweise sehr speziellen Ideen zu gewinnen. Bei Museumsleiter Torsten Meier (links im Panzer) brauchte er keine fünf Minuten um ihn für das Panzer-Projekt zu begeistern. Bei Meier war die erste Reaktion ähnlich positiv wie bei Sprecher Martin Semmelrogge: “Echt super was Ihr alles so macht in Sachen Rost!” Rechtes Foto: Der Fiat 850 Spider von 1968 wird startklar gemacht. Es ist der erste Wagen von Gerd Cordes. Gut, dass er ihn nie verkauft hat! Informationen zu dem Wagen und der damit verbundenen Entstehungsgeschichte von TimeMAX finden Sie in den Kapiteln “Geschichte” und “Jugendsünden vom TimMAX Chef”.
Linkes Bild: Unser Firmenhund “Lambo” war bei den Dreharbeiten immer dabei. Es war nicht einfach ihn davon zu überzeugen, dass er beim Dreh nicht bellen darf. Kameramann Thomas Kern konnte schließlich unseren ebenfalls anwesenden Steuerberater und Anwalt Matthias Grimme dazu bewegen, mit dem Hund zwischendurch kurz mal Gassi zu gehen. Rechtes Bild: Immer wieder mussten die Dreharbeiten wegen Regen abgebrochen werden. Hauptdarstellerin Dajana Brinkert hielt trotz spärliche Bekleidung tapfer durch.
Linkes Bild: Daniel Geisler und Nils Diedrich. Im richtigen Leben Karosseriebauer. In unserem Film sind sie die beiden “Bösen”. Die Idee mit dem Zigarrenstummel hat Gerd Cordes aus dem Kinofilm “1941 – Wo bitte geht´s nach Hollywood” von Steven Spielberg. Rechtes Bild: “Hauptdarstellerin” Dajana Brinkert im Fiat Spider von Gerd Cordes. Neben ihr Thomas Kaddatz aus Hamburg. Er hat sich bei den Dreharbeiten um die Verpflegung des Teams gekümmert. Offenbar hat er sich hierbei nicht ungeschickt angestellt. Nach den Dreharbeiten wurden die beiden ein Paar!
Linkes Bild: Kameramann Thomas Kern, ein ehemaliger NDR-Kollege von Gerd Cordes. Halb verdeckt hinter ihm TimeMAX-Steuerberater Matthias Grimme. Für die Dreharbeiten hatte er extra seine alte Bundeswehrjacke reaktiviert. Zuerst hatte auch er geschimpft: “Nie und nimmer ist hier das eine Betriebsausgabe. Das macht das Finanzamt nie mit. Ihr seid definitiv alle total bescheuert!” Spätestens als der Film dann ein halbes Jahr später mit großem Erfolg auf der Bremen Classic Motorshow uraufgeführt wurde, hat er seine Meinung dann doch geändert. Der Film war für TimeMAX ein großer Erfolg! Rechtes Bild: Hätte vielleicht auch Schauspieler werden können: TimeMAX Mitarbeiter Daniel Geisler als “Rost-Lehrling”.
Linkes Bild: Dajana Brinkert und Gerd Cordes im Jaguar XJ 12 während der Fahrt an die Ostsee zum Drehort in Ribnitz Damgarten. Gerd Cordes kennt die Designerin seit Ende der neunziger Jahre aus einer damals schwer angesagten Cocktail-Bar in Hannover. Dajana Brinkert hatte damals in Hannover Design studiert. An dem Abend als die beiden sich kennenlernten, feierte sie mit ihren Studienkollegen ihre bestandene Abschlussprüfung. Gerd Cordes war zu jener Zeit Technik Redakteur beim Fernsehen. In Hannover machte er gerade eine “Schnupper Woche” bei VW TV. Für den Job als TimeMAX-Girl konnte es keine bessere Besetzung geben. Rechtes Bild: Aufwändige Vorbereitungen: Die Überfahrszene wurde mit insgesamt vier Kameras gefilmt.
Wieder und immer wieder: Die Überfahrszene wurde sehr aufwändig vorbereitet und unzählige Male geprobt.
Museumsleiter Torsten Meier ging beim Dreh auf “Nummer Sicher”. Vor dem Jaguar wurde für den Panzer eine “Sprungschanze” gebaut. Die Betonplatten hatten die Aufgabe, den Panzer vor der Überfahrszene so weit anzuheben, dass er den Jaguar überfährt und nicht einfach nur wegschiebt. Rechts: Dajana Brinkert als TimeMAX-Girl mit Reitpeitsche. Kein Wunder, dass die bösen Rost-Jungs sofort wussten, dass sie chancenlos sind.Der Timemax-Overall von Dajana Brinkert war übrigens eine Maßanfertigung. Die Idee mit dem schwarzen Overall hatten Dajana Brinkert und Gerd Cordes aus einem der unzähligen Filme von Softporno-König Russ Meyer. Mit seinen Trash-Phantasien hatte Meyer in den 50er und 60er Jahren Amerika schockiert. Die “Russ Meyer Jubiläums Box” hatte sich Gerd Cordes einige Monate vor den Dreharbeiten “als Inspiration” gekauft. Wer Russ-Meyer-Filme für gesellschaftsfähig hält, sollte seinen “Russ Meyer DVD-Abend” trotzdem besser nicht als Familienveranstaltung planen. Der Ärger würde wohl monatelang nachwirken! Eine Kaufempfehlung für die DVD Box können wir aus diesem Grund nicht aussprechen. Der Vollständigkeit halber hier aber noch der Hinweis, dass es die DVD Box “Russ Meyer, Lebenswerk einer Legende” jetzt auch bei Amazon gibt.
Gerd Cordes hat es bis jetzt immer noch nicht geschafft sich einen der 16 Filme aus der DVD Box komplett anzusehen. Spätestens nach 15 Filmminuten ist “Maximaldosis Trash” dann doch erreicht!
Aus filmhistorischer Sicht sind die Werke von Meyer aber dennoch interessant. Laut Wikipedia war Russ Meyer der Sohn eines deutschen Polizisten und hat nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA u. a. als Fotograf für den Playboy gearbeitet. Drei seiner Filme wurden nach Angaben von Wikipedia später sogar in die Sammlung des New Yorker “Museum of Modern Art” aufgenommen.
Hier der Link zum aktuellen Wikipedia-Eintrag (und dann ist auch endlich Schluss mit Russ Meyer!):
Mit Vollgas durchs Gelände: Am Steuer des russischen Transport- und Bergepanzers: Museumsleiter Torsten Meier.
Wie man deutlich sieht, ging er selbst in den Kurven nicht vom Gas. Wie alle anderen auch, hatte er beim Dreh sehr viel Spaß! Panzer fahren ist für ihn Beruf und Hobby zugleich.
Weil unser Chef auch als Regisseur ein Perfektionist ist, ließ er einige der Fahrszenen mit dem Panzer immer wieder aufs Neue drehen.
Die Kurverei mit dem rund 25 Tonnen schweren Stahlmonster war teuer. Fast 300 Liter Diesel mussten nach dem Dreh beim Panzer nachgetankt werden.
Die Überfahrtszene war der wichtigste Moment im ganzen Film. Auf keinen Fall durfte es passieren, dass der Jaguar vom Panzer weggeschoben wird. Thorsten Meier und Gerd Cordes gingen auf “Nummer Sicher”. Vor der Überfahrtszene wurde der Wagen mit dicken Holzpflöcken auf der Wiese fixiert. Auf dem rechten Foto sind hinter dem Tisch auch die Betonplatten sichtbar. Sie hatten die Aufgabe den Panzer vor der Überfahrt soweit anzuheben, dass er den Wagen nicht mehr wegschieben kann.
Die Schlüsselszene des Films gelang dann wegen der pingeligen Vorbereitung und der vielen Proben ohne Probleme. Alles verlief so, wie es der Titel des Films erwarten lässt: “Der Rost killt den Klassiker!”
Erstaunlich: Trotz des hohen Gewichts vom Panzer waren die Reifen vom Jaguar nicht geplatzt. Die Überfahrt war Präzisionsarbeit. Thorsten Meier traf den Wagen genau so, wie es verabredet war: Die Front des Wagens wurde nicht getroffen, das Gesicht des Jaguars blieb unversehrt!Wenige Sekunden nach der Überfahrt, der Dieselqualm ist hinten im Bild noch sichtbar: Thomas Kern und sein Ton-Kollege Andreas Dalecki rennen zum Auto: Hat die im Handschuhfach festgetapte Mini-Kamera wirklich überlebt?
Keine Frage: Nach diesem Dreh wusste wirklich jeder am Set, wie gefährlich der Rost wirklich ist!
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Linkes Bild: Die Bestrafungs-Szene wurde erst ganz zum Schluss gedreht. Das Licht war schon fast weg. Kurz nach Sonnenuntergang war dann schließlich doch alles im Kasten. Rechtes Bild: Völlig erschöpft, aber trotzdem glücklich: NDR Kameramann Thomas Kern und Gerd Cordes am Ende des Drehtages. Die beiden kennen sich bereits seit Mitte der 90er Jahre. Schon damals haben Sie Filme zum Thema Rost gedreht. Wie man sieht, macht der Job immer noch richtig viel Spaß.
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