Der Teneriffa-Test, Teil 3: Rost unter Palmen: Warum wir zum Testen nach Teneriffa fahren
Unsere neuen Unterbodenschutz-Tests auf Teneriffa: Was wir auf der Sonneninsel so alles erlebt haben, war ungemein spannend und liest sich fast wie ein Abenteuer. Damit unser Erlebnisbericht nicht wieder einmal zu lang wird, haben wir ihn aufgeteilt: Verteilt auf ein knappes Jahr werden es wohl sechs Geschichten sein. Insgesamt erwartet Sie jetzt weniger Text, dafür aber viele tolle Bilder. Für die Leser unserer Internetseite machen wir jetzt also auch „Comics“! Ist doch super, oder?
Bereits veröffentlicht im Februar 2016:
1. Unser Job auf einem der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt und die neuen
Unterbodenschutz-Tests.
Bereits veröffentlicht im März 2016:
2. Wenn schon Drogen, dann bitte doch das teure Zeug: So testen wir bei TimeMAX!
Mitte Mai 2016:
4. Das Test-Abenteuer am Wellenbrecher
Ende Mai 2016:
5. Kanaren, Madeira, Afrika und zurück: Unser Test auf dem Thunfischfänger
Ende 2016 oder Anfang 2017:
6. Die Auswertung des Unterbodenschutz-Tests
Drei gute Gründe für Teneriffa
Und die Erklärung, was denn bitteschön so ein Teneriffa-Urlaub mit Rostschutzmittel-Tests zu tun hat, kommt auch gleich. Genau genommen gibt es für uns sogar drei Gründe so weit zu fahren. Warten Sie ab, es ist wie so oft bei unseren Geschichten: Noch ein paar Minuten, und Sie werden sich wundern!
Bis zur afrikanischen Küste und der dahinter liegenden Sahara sind es grad mal bummelige 260 Kilometer! Eine echt heiße und sehr trockene Region könnte man meinen. Korrosionsprüfungen in dieser Gegend? Eigentlich müsste Rost hier doch ein absolutes Fremdwort sein. Oder was meinen Sie?
Im Hintergrund sieht man das Fischerdorf „San Andres“. Wie im stark zugebauten Süden der Insel sollten auch hier schon in den 1970er Jahren große Hotels gebaut werden. Bis auf ein riesiges, halb fertiges Parkhaus direkt am Strand ist aus den Plänen bislang aber glücklicherweise nichts geworden. Das Parkhaus ist übrigens so groß, dass Sie es sogar auf unserem aus großer Entfernung gemachen Foto gut erkennen können. Es liegt am Ende des Strands kurz vor dem Fischerdorf. Typisch für den Süden: Das Parkhaus wurde nach dem Abbruch der Arbeiten halb fertig stehen gelassen.
Grund eins: Die Wärme
Der feine, weiße Sand wurde in den 1970er Jahren extra aus der Sahara eingeschifft. Die riesige Wüste ist ja gleich um die Ecke. Sieht doch fast aus wie in der Karibik, oder? Trotz Winter ist es richtig schön warm hier. Und genau das ist auch schon der erste Grund, warum wir zum Testen nach Teneriffa reisen: Wie Sie bestimmt noch aus dem Chemieunterricht wissen, wirkt Hitze bei Oxidationsprozessen wie eine Art Turbo: Je heißer, desto doller!
Oben auf dem rechten Foto sehen Sie noch einmal unseren Chef Gerd Cordes. Wie auch zu Hause in der Werkstatt, trägt er aber trotz des warmen Wetters keine Badehose, sondern eine Jeans und ein schwarzes Hemd.
Man ahnt es schon, war irgendwie doch klar, oder? Wir sind natürlich zum Arbeiten hier! Die Streifen oben und unten auf dem Bild kündigen übrigens das nahe Ende seiner tollen Kamera an: Der extrafeine Sahara-Sand wurde vom Wind aufgewirbelt und hat die Mechanik des Objektivschutzes verklemmt. Was für ein Mist!
Grund zwei: Die Feuchtigkeit
Trotz der Nähe zur extrem heißen Sahara wird Teneriffa nicht ohne Grund auch die Insel des „ewigen Frühlings“ genannt. Dies hängt damit zusammen, dass es hier auf der Insel ungewöhnlich hohe Berge gibt. Die vom offenen Atlantik kommenden dicken Regenwolken stauen sich an den Bergkämmen. Sie werden dann im Laufe des Tages immer dicker. Besonders im Winter stapeln sich tagsüber auf der Westseite so bis zu 500 Meter dicke Wolkenschichten auf.
Die Berge auf den Kanarischen Inseln sind die höchsten in ganz Spanien. Der höchste Berg der Insel ist ein Vulkan und heißt „El Teide“. Er ist ganze 3718 Meter hoch. Mal zum Vergleich: Die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg, misst 2962 Meter.
Kein Wunder also, dass die vom Atlantik kommenden Regenwolken hier oben hängen bleiben!
Die hohen Felswände in der Mitte der Insel bilden also so eine Art Sperre. Sie sorgen dafür, dass die Feuchtigkeit aus den Wolken herunter regnet. Es ist meist kein lang andauernder und starker Guss, sondern eher ein leichter Nieselregen, der nach kurzer Zeit vorbei ist.
Und hier kommt nun eine weitere Erklärung, warum wir zum Testen extra nach Teneriffa fahren: In bestimmten Gegenden ist es wegen dieses Klimas schwül und feucht. Und wie man weiß, steigt die Rostanfälligkeit von Stahl extrem, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist.
Gleich kommen wir zum dritten und letzten Grund, warum wir uns für unsere Prüfungen gerade Teneriffa ausgesucht haben. Man sieht es, wenn man auf der Mole etwas näher an das ehemalige Geländer heran geht.
Grund drei: Die salzhaltige Luft
Besonders auffällig ist die Korrosion natürlich hier unten am Wasser. Gut, das Geländer der oben gezeigten Mole hat schon so einige Jahre hinter sich, aber solche Schäden sieht man bei uns an der Küste nicht. Selbst auf Helgoland, wo wir sonst gerne arbeiten, muss man nach solchen Schäden echt lange suchen.
Jetzt wissen Sie also, warum wir zum Testen extra nach Teneriffa fahren: Wärme, Feuchtigkeit und salzhaltige Luft! Unser Titel “Rost unter Palmen” ist also keineswegs übertrieben. Unten in Strandnähe haben die Testbleche hier echt Stress!
Härtere und bessere Testbedingungen für unseren neuen Unterbodenschutz sind kaum vorstellbar.
In der vierten Folge unserer Teneriffa-Geschichte geht´s in zwei oder drei Wochen hier bei uns auf der Seite endlich so richtig los: Auch hier ist der Titel Programm: Das „Test-Abenteuer am Wellenbrecher“ war so anstrengend, dass unser Chef danach für mehrere Tage total erledigt war. Mit anderen Worten: Der Urlaub war so anstrengend, dass er echt urlaubsreif war!